Gern gesehen: „Einsame Spitze“
ZDF-Reihe über Topmanagerinnen zwischen Beruf und Familie
Drei Topmanagerinnen – drei Familien – drei Wege, die Grätsche zwischen den Herausforderungen von Beruf und Familie als Frau zu meistern. Unter dem Titel „Einsame Spitze“ widmete sich die ZDF-Reihe „37 Grad“ dem alten Thema der Work-Life-Balance aus einer medial immer noch ungewohnte Perspektive: Aus der Sicht von Frauen an der Führungsspitze, verheiratet mit gleichfalls erfolgreichen Männern und mit jeweils mehreren Kindern.
Der Titel legt viele Lesarten nahe. Es geht um Führungsfrauen, Einzelkämpferinnen, eine in den Top-Etagen seltene Spezies. Doch die Reportage beleuchtet vor allem die Abwesenheit vom familiären zu Hause, die der extreme Erfolg mit sich bringt. Es geht um das Management zweier scheinbar unvereinbarer Welten und um die Brücken, die alle drei Frauen zu schlagen versuchen.
Knapp ein Nettogehalt für die Betreuung
Dabei fallen die Lösungen ganz unterschiedlich aus. Knapp das gesamte Nettogehalt kostet eine Familie allein die Betreuung der Kinder. Sie überbrücken die Entfernung mit den technischen Möglichkeiten von SMS oder Skype, mithilfe von Ritualen und genauen Absprachen zwischen allen Beteiligten oder genau durch den Verzicht auf Versprechungen, die sich nur schwer halten lassen.
Alle drei Frauen haben gemeinsam mit ihren Partnern für die alltäglichen Probleme und Hürden eine Antwort finden können. Als Antwort auf die Frage vieler männlicher Kollegen, wie sie Karriere und Kinder überhaupt unter einen Hut bekämen, bleibt ihnen nur die Gegenfrage. Leider wird sie hierzulande noch viel zu selten gestellt.