Forderung nach neuen Arbeitsformen und Leitbildern
Rückblick auf einen interessanten Diskussionsabend in München
Was haben moderne Arbeitswelten, die Flexibilisierung der Arbeitszeitkultur, Mentoring-Programme, Empfehlungsmarketing und neue Leitbilder mit gelungenen Frauenkarrieren zu tun? Es waren vor allem diese Themen, welche von den Podiumsteilnehmerinnen und Gästen unserer Diskussionsveranstaltung als mögliche Lösungen für die Überwindung der sogenannten gläsernen Decke am intensivsten diskutiert worden sind. Ein interessanter Abend mit komplexer Fragestellung, und teils ganz konkreten Empfehlungen für die eigene Karriere.
An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank allen vier Podiumsteilnehmerinnen für die spannenden Einblicke in den beruflichen Werdegang als Frau, Mutter, Führungskraft oder Unternehmerin. Die unterschiedlichen Lebensgeschichten und -ansichten haben uns erneut wichtige Impulse und interessante Perspektiven zu Fragen rund um die weibliche Karriere gegeben.
Uns ist es in München nun zum zweiten Mal gelungen, einen Rahmen zu schaffen, in dem sich unsere Gäste in lockerem Gespräch austauschen und ihre Themen setzen konnten. Mit der Auswahl unserer Diskutanten haben wir dabei versucht, die unterschiedlichen beruflichen Hintergründe und Interessen unserer Gäste zu spiegeln. Doch zur besonderen Atmosphäre des Abends trugen nicht zuletzt auch die Gäste selbst sowie das Ambiente des Vorhoelzer Forums der TU München mit bei.
Moderne virtuelle Arbeitsformen als Chance für weibliche Karrieren
Innerhalb der Podiumsdiskussion haben sich Themen um die Chancen einer Flexibilisierung der Arbeitszeiten und neuer virtueller Arbeitsformen sowie die Stärken professioneller Netzwerke und moderner beruflicher Leitbilder herauskristallisiert.
Stefanie Peters (rechts im Bild) hat aus ihrer internationalen Berufserfahrung eindrucksvolle Unterschiede zwischen den USA und Deutschland hinsichtlich des hohen Frauenanteils im Berater-Business aufzeigen können. So wurde sie bei der Boston Consulting Group in New York von der großen Anzahl berufstätiger Mütter in Führungspositionen überrascht.
Hierzulande, so die Podiumsteilnehmerinnen, wäre die Betreuungssituation für derart kurz gehaltene beruflichen Auszeiten ungleich schwieriger. Auch fehle es selbst unter Müttern häufig an der gegenseitigen Akzeptanz des jeweils anders gewählten Karriereweges. Dabei waren sich die Teilnehmerinnen über die Relevanz berufstätiger Mütter als Leitbilder oder sogenannte „Role Models“ für die eigenen Kinder einig.
Barbara Sarx-Lohse (links im Bild) sah den Handlungsbedarf vor allem bei den Unternehmen und plädierte für flexiblere Arbeitszeiten und -bedingungen. Ihr gehe es dabei vor allem um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, jedoch nicht darum, als Mitarbeiter jederzeit und überall erreichbar zu sein.
Mit der Gründung von FLEXPERTEN ist sie bereits auf dem Weg, ihre Vision einer familienfreundlichen Arbeitswelt zu verwirklichen. Und sie ist sich sicher, Unternehmen brauchen Frauen! Durch die Wandlung des Arbeitsmarktes hin zu einem Bewerbermarkt sind diese erstmals in der Position, entsprechende Forderungen zu stellen.
Forderungen, die nach Ansicht von Kerstin Flötner (rechts im Bild) längst überfällig seien. Der Blick auf Nachbarländer wie Skandinavien oder Frankreich zeigten, dass Beruf und Familie durchaus vereinbar seien. Aus ihrer Erfahrung heraus sprach sie sich allgemein für mehr Mut und Durchsetzungsvermögen aus. Wichtig sei vor allem ein stabiles Netzwerk, ohne das Erfolg kaum möglich sei.
Professionellere Netzwerke
Dass Frauen gut im Netzwerken sind, hat Svenja Lassen (links im Bild), Senior Editor bei der Cosmopolitan, mit schlagkräftigen Beispielen deutlich gemacht. Ihrer Meinung nach sind Frauen sehr gut vernetzt, allerdings seltener als Männer tatsächlich professionell. Mit einem Business Special versucht Cosmopolitan das berufliche Netzwerken für Frauen attraktiv zu machen.
Der Mehrwert beruflicher Netzwerke lag für alle Teilnehmerinnen auf der Hand. Vor allem die direkte Unterstützung von Frauen, ein effektives Empfehlungsmarketing und die Relevanz von Role Models für die eigene Zielplanung wurden genannt. Als wesentlich wurde auch das Mentoring, sei es in persönlicher Beziehung oder als Personalentwicklungsinstrument erachtet.
Wir bedanken uns bei allen Gästen für den interessanten und schönen Abend und sind gespannt auf die Themen unserer nächsten Veranstaltung in Frankfurt, am 9. April 2013.